FILMGÄSTE 2023 BRANDON CRONENBERG, KARIM HUSSAIN, MICHAEL IRONSIDE UND WEITERE GÄSTE

Dem wabernden Zellkern des SLASH Filmfestivals ist nicht nur das Kinoerlebnis an sich in die DNA graviert, sondern auch Zusammentreffen und Austausch von Genre-Fans und Filmschaffenden. Bei seiner 14. Ausgabe heißt das SLASH eine Reihe hochkarätiger Gäste willkommen, von internationalen Szenestars bis zu österreichischen Masterminds.

MASTERCLASS: Brandon Cronenberg & Karim Hussain

In Zusammenarbeit mit dem Forum Filmregie holt das SLASH Filmfestival mit Brandon Cronenberg heuer einen der aufregendsten, innovativsten und provokantesten Regisseure des gegenwärtigen Weltkinos erstmalig nach Österreich. Der Kanadier hat sich im vergangenen Jahrzehnt mit drei Spielfilmen, allesamt eingenestelt zwischen visionärer Science-Fiction und transgressivem Body Horror, mühelos aus dem Schatten seines weltberühmten Vaters David Cronenberg geschält und ist zum international gefeierten Proponenten eines so radikalen wie philosophischen Genrekinos geworden.

Für die extravagante Bildsprache von ANTIVIRAL, POSSESSOR und zuletzt INFINITY POOL, die allesamt auf den größten und relevantesten internationalen Festivals von Cannes über Sundance hin zur Berlinale präsentiert wurden, zeichnet maßgeblich der kanadische Kameramann Karim Hussain verantwortlich, der neben den Kollaborationen mit Cronenberg an Produktionen wie HOBO WITH A SHOTGUN, ORPHAN: FIRST KILL oder RANDOM ACTS OF VIOLENCE mitwirkte. In der Vergangenheit war Hussain zudem als Regisseur und Drehbuchautor tätig und einer der Programmkoordinatoren des ersten Fantasia Film Festivals 1997 in Montreal, eines der renommiertesten internationalen Genre-Filmfestivals.
Im Rahmen des 14. SLASH Filmfestivals und der 8. Forum Filmregie Veranstaltung zeigen wir am 23. September Cronenbergs und Hussains Kollaboration POSSESSOR im Metro Kinokulturhaus (13 Uhr), gefolgt von einer zweistündigen Masterclass (15:30 Uhr), in der die beiden einen tiefen Einblick geben werden in sämtliche Bereiche ihres Filmschaffens, von der Ideenfindung über das Schreiben des Drehbuchs hin zur Entwicklung der extravaganten Bildsprache und der außergewöhnlichen Spezialeffektarbeit.


POSSESSOR | Regie: Brandon Cronenberg (c) Kinostar

 


 

AN EVENING WITH MICHAEL IRONSIDE: 28. September

Michael Ironside

Einer der wahren Großen ist heuer zu Gast beim SLASH Filmfestival – und wir sind geehrt und gerührt, ihm einen ganzen Abend zu widmen. Vorgefreut werden darf schon eine Woche davor, denn Michael Ironside gibt auch in unserem Midnight Movie FREE WILLY den Widersacher. Seine lustvolle, intensive und hochkörperliche Darstellung vieler moralisch zumindest ambivalenter, wenn nicht gleich abgründiger Figuren prädestiniert ihn als Edel-Schurken.

1981 feiert er als eskalierender Untergrund-Kämpfer in David Cronenbergs SCANNERS einen ersten Welterfolg und auch sonst hat das Jahrzehnt viel Bedarf für seine zugespitzte Schauspielkunst. 1990 folgt mit TOTAL RECALL die erste Zusammenarbeit mit dem niederländischen Meisterregisseur Paul Verhoeven, unter dessen Regie er auch in STARSHIP TROOPERS zu sehen ist. Darüber, dass er beim Schauspielern gerne Risiken eingeht und über hoffentlich viel mehr erfahren wir bei einem Gespräch mit Mr. Ironside himself. Und freuen uns, mit ihm zwei seiner denkwürdigsten Auftritte auf der großen Leinwand wiederzuerleben.

28.9. | Metro Kinokulturhaus

19:00 SCANNERS
21:00 Gespräch mit Michael Ironside
im Anschluss TOTAL RECALL

In Zusammenarbeit mit dem FUTURE GATE Filmfestival (Prag).


DIE WEITEREN FILMGÄSTE:

Kenneth Dagatan | Regisseur

Kenneth Dagatan | Regisseur

Der philippinische Regisseur Kenneth Dagatan präsentiert mit IN MY MOTHER’S SKIN eine visuell berauschende Abmischung aus dunklem Märchen und Folk Horror, punktiert von drastischer Gewalt und ausgetragen vor dem historischem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Der Film feierte beim Sundance Film Festival in der Midnight Section Weltpremiere und stellt die erste Film-Koproduktion der Philippinen, Singapur und Taiwan dar.

IN MY MOTHER’S SKIN | Regie: Kenneth Dagatan (c) Epicmedia Productions/Amazon

 


Mélanie Delloye | Regisseurin

Mélanie Delloye (c) Leonardo D’Antoni

Der französisch-kolumbianischen Filmemacherin Mélanie Delloye ist mit ihrer ersten Genre-Arbeit NIGHTMAN ein fein gestrickter Psychothriller mit präzise eingetakteten Folk-Horror-Elementen gelungen: Eben noch hätte sich Alex keinen besseren Ehemann wünschen können, doch kaum zieht sie mit ihm in sein elterliches Landhaus am Rand eines Waldes in Irland, scheint sich in Damien etwas Sinistres zu regen.

NIGHTMAN | Regie: Mélanie Delloye (c) Tiberius Film

 


Jérôme Vandewattyne & Séverine Cayron

Beeinflusst vom Kino der 70er Jahre, Mockumentaries, Gonzo-Journalismus und psychedelischer Ästhetik untersucht Regisseur Jérôme Vandewattyne die Menschheit durch das Prisma ihrer seltsamsten Aspekte. Für seinen zweiten Langfilm THE BELGIAN WAVE bedient er sich einer realen Serie von UFO-Sichtungen in Belgien zwischen 1989 und 1992 als Grundlage für einen höchst vergnüglichen Roadtrip in Neonfarben. Beim SLASH präsentiert er den Film gemeinsam mit Schauspielerin Séverine Cayron, die in ihrer ersten Rolle in einem Langfilm zu sehen ist.

THE BELGIAN WAVE | Regie: Jérôme Vandewattyne (c) Reel Suspects

 


Martin Nechvatal | Regisseur

Martin Nechvatal (c) Michaela Trimmel – Ancalime

Der Wiener Martin Nechavatal ist Filmemacher, Filmvorführer, Gründer des ersten Wiener Bluttheaters und Lead Sänger der Death Metal Band Blood Catapult. Mit 17 Jahren realisierte er den mit k(l)einem Geld finanzierten Slasher-Ausfluss HORROR MANIACS – I WANT TO SEE PIGBLOOD! Seine schon damals unbedingte Leidenschaft für die tiefer gelegte Filmkunst durchdringt jeden Moment dieses ultimativ beglückenden Fanfilms, in dem er seine Darsteller:innen unter Einsatz von hausgemachten Gore-Effekten um die Ecke bringt. Weltpremiere!

HORROR MANIACS – I WANT TO SEE PIGBLOOD! | Regie: Martin Nechvatal

 


Norbert Pfaffenbichler | Regisseur

(c) Norbert Pfaffenbichler

Filmemacher, Künstler und Kurator Norbert Pfaffenbichler beschwört mit dem Mittelstück seiner 2551-Trilogie 2551.02 – ORGY OF THE DAMNED genuines Underground-Kino und wiedererrichtet es gleichzeitig als durchaus auch romantisch lesbare, transgressive Erfahrung, ausgegraben aus der Bauchhöhle des frühen (Stumm-)Films: Der Affenmann, der im ersten Teil ein Kind verloren hat, geht auf die Suche nach ebendiesem. Er wandert durch ein unterirdisches Höhlen- und Höllen-Labyrinth bevölkert von grausigen Gestalten, die sich ausagieren in abgründigen Ritualen.

2551.02 – THE ORGY OF THE DAMNED | Regie: Norbert Pfaffenbichler (c) sixpackfilm