Roqia

1993 kommt Ahmed nach einem schweren Unfall mit komplett einbandagiertem Gesicht aus dem Krankenhaus und wird bald von unheimlichen Vorkommnissen gequält. Dreißig Jahre später häufen sich scheinbar unzusammenhängende Gewaltakte auf den Straßen der Stadt, die zwei erfahrene Exorzisten auf den Plan rufen. Wie die beiden Erzählstränge zusammenfinden und wie sich das Trauma-Substrat Algeriens von der Vergangenheit in die Gegenwart schiebt, steht im Zentrum von Roqia. Yanis Koussims herausragendes, erst vor wenigen Wochen bei den Filmfestspielen von Venedig uraufgeführtes Horror-Drama sorgt für frischen Wind (oder: Pesthauch) im durchgenudelten Subgenre des Exorzismus-Films, nicht nur, aber schon auch, weil er das Schauerpotenzial arabischer Mystik so ambitioniert wie elegant auf die Leinwand bringt. (Markus Keuschnigg)
Yanis Koussim trained at La Fémis and directed several short films, including Khti (2008) and Khouya (Mon frère) (2010), which won awards at Locarno and Amiens. He co-wrote the screenplay of Rayhana Obermeyer’s I Still Hide to Smoke as well as the script for El Zahia, an upcoming project by Adila Bendimerad and Damien Ounouri. Yanis is also the founder of Plateau19, a collective of filmmakers advocating for independent cinema in Algeria. Roqia is his feature film debut.