In einem Monat knallt das 15. SLASH Filmfestival dem österreichischen Kinopublikum wieder vor den Latz, was das internationale Genre-Kino 2024 an Deftigkeiten aufwarten kann. Wir präsentieren die ersten fünf Arbeiten, die in der SLASH Competition 2024 um „Die Goldene Urne“ rittern werden. Insgesamt umfasst der Wettbewerb 10 Langfilme aus dem Bereich Fiction, eine internationale Jury wird einen davon auszeichnen. Die gesamte Auswahl wird in den kommenden Wochen bekanntgegeben. Der Award ist mit 1.000 € dotiert und wird von unserem langjährigen Partner Bestattung Himmelblau gesponsert, der zudem die stilechte Trophäe beisteuert.
DIE ERSTEN FÜNF TITEL DER SLASH COMPETITION 2024:
Frisch von der Weltpremiere am Toronto International Film Festival präsentiert SLASH die österreichische Uraufführung von Thibault Emins hypnotisierendem Spielfilmdebüt ELSE: Cass und Anx haben sich gerade erst kennengelernt, als ein seltsamer Virus ausbricht, der die Körper von Menschen mit Gegenständen verschmelzen lässt. Eine inhaltlich wie visuell beeindruckende Body-Horror-Romanze.
Reinkarnation kann ganz schön frustrieren, wenn man wie Agnes dem Traummann begegnet – um kurz danach stets das Zeitliche zu segnen. Blut, absurde Komik und Selbstermächtigung made in Britain liefert Alice Lowes TIMESTALKER, mit Nick Frost in der Rolle des verschmähten Gatten aus einem früheren Leben.
Keyboard-Fetischismus, ein investigativer Postler, ein datenbankhackender Optiker und ein einsamer Kidnapper, verpackt in 80er-Videotape-Optik: Was im Drehbuch wie eine komplett absurde Mixtur erscheinen musste, ist genau das auch in seiner filmischen Manifestation und fügt sich in Joe DeBoers und Kyle McConaghys DEAD MAIL dennoch wie durch ein Wunder zu einem so stimmigen wie schrulligen Mystery-Thriller.
In Pedro Martín-Caleros Debütfilm, der bei SLASH nach dem San Sebastian Film Festival im September seine internationale Premiere feiern wird, sitzt der jungen Andrea eine unsichtbare Gewalt im Nacken. Sie spürt sie, kann sie aber nicht sehen. Und dann gibt es da noch dieses bedrohliche Geräusch: THE WAILING.
Eine bis dato so noch nie gesehene Spielart des Found Footage-Fachs liefern Rachel Kempf und Nick Toti mit IT DOESN’T GET ANY BETTER THAN THIS, den man im Kino und auch wirklich nur dort gesehen haben muss. Denn dieser Film soll laut dem Regie-Duo never ever als Online-Stream zu sehen sein. An die 20 Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung des verstörenden Werks, das haarscharf an der Grenze zwischen Dokumentation und Fiktion wabert.
Weitere Film-Highlights aus dem SLASH Programm 2024
Die hellsichtige Darcy taucht ein Jahr nach der Ermordung ihrer Schwester bei deren verwitwetem Mann und seiner neuen Partnerin auf – mit einem so ungewöhnlichen wie unheimlichen Mitbringsel. Damian McCarthys hocheffektiver Folk-Mystery-Schocker ODDITY wird seit dem Publikumspreis in der Midnighter-Schiene des SXSW-Festivals als einer der besten Horrorfilme des Jahres gehandelt.
Nikhil Nagesh Bhat steuert den indischen Anwärter für den besten Beitrag der „Gemetzel im Zug“-Filmgattung bei und liefert einige der rasantesten Action-Szenen der letzten Jahre: Ein Special Forces-Soldat begibt sich auf den Weg nach Neu-Delhi, um die arrangierte Ehe seiner Freundin zu verhindern. Und weil dieser Film KILL heißt, taucht justament auf dieser Fahrt ein Haufen Banditen auf. Have a nice trip!
Ein episches Martial Arts-Meisterstück und eine Hommage an das Hong Kong-Kino der 80er wartet mit Soi Cheangs TWILIGHT OF THE WARRIORS: WALLED IN, in dem sich Flüchtling Chan durch ein Bandenkrieg-Gewitter schlagen muss. Etwa 20 Jahre köchelte das Projekt in der Produktionshölle, bis es 2024 schließlich auf die Leinwand explodierte und zum meistgesehenen lokal produzierten Film Hong Kongs aller Zeiten wurde.
Wer mit Fäkalhumor nichts anfangen kann, wird bei Vivieno Caldinellis SCARED SHITLESS mit Sicherheit eine ziemlich beschissene Zeit haben: Ein Installateur und sein Sohn, der dummerweise Keimphobiker ist, rücken in einen Wohnkomplex aus. Denn dort verstopfen laborgezüchtete Kreaturen die Rohre und attackieren die Bewohner:innen direkt aus dem Häusl. Ein Fest der Geschmacklosigkeit!
In PLASTIC GUNS wird am Kopenhagener Flughafen ein mutmaßlicher Familienmörder festgenommen – nur weigert er sich zuzugeben, dass er der lange gesuchte Paul Bernardin ist. Jede Menge WTF-Momente hält der neueste Streich von Jean-Christophe Meurisse parat, einer kurioser als der andere, genau wie seine Figuren, und ein paar irrwitzige Tanzeinlagen gibt’s obendrauf.