Während die Hoffnung noch schwach in den Staub der kasachischen Steppe röchelt, weilt die Gnade in dieser westernartigen Revenge-Groteske längst bei den Würmern: Eine traumatisierte Mutter wandelt auf der Suche nach ihrem entführten Sohn durch eine bürgerkriegsähnliche Dystopie und findet (freilich nicht altruistisch motivierte) Unterstützung bei einem ruchlosen, zum Polizei-Folterknecht avancierten Ex-Häftling. Auf den Fersen der Kidnapper mordet sich dieser wahllos durch die Gegend und legt dazwischen auch mal ein Tänzchen hin. Adilkhan Yerzhanovs Steppenwolf ist brutal, unangenehm und dabei im Kern um einiges komplexer als das meiste, was Hollywood an Rache-Flicks zu bieten hat. (me)